Shifu Alexander Sonnberger
Gürtel Grad: Schwarzer Gürtel, 7. Dan
Position: Stellvertretender Cheftrainer Deutschland
Trainer Bernhardswald, BLSV-Übungsleiter Breitensport und Prävention
Ausbilder für Gewaltprävention und Selbstverteidigung
Kung Fu in der Praxis heißt für mich, anderen zu helfen und sie – sowie auch mich zu beschützen.
Im Ernstfall wird es nie einen 2. Sieger geben. Dabei spielt die mentale Vorbereitung auf den Kampf eine wichtige Rolle, denn nur wer sich auch Gedanken über eine Niederlage gemacht hat wird ohne Furcht kämpfen.
Nach Jahrzehnte langem Training habe ich erfahren: Die äußere Kraft kennt Grenzen, die innere Kraft aber ist grenzenlos.
Die häufigste Frage meiner Schüler ist, wie man in dieser oder jener Situation einen Angriff abwehren sollen und welche Technik die beste sei – meine Antwort ist immer die gleiche: agiere so, wie du es am besten kannst – im Nam Wah Pai wird dir nicht ein System aufgezwungen, sondern das Beste für das jeweilige Individuum entwickelt. Dies heißt jedoch nicht, dass kein ganzheitliches Kampfsystem unterrichtet wird. Vielmehr werden nur entsprechende Prioritäten gesetzt. So ist jeder Schüler bereits nach kurzer Zeit in der Lage, sich effektiv zu verteidigen.
Wie ich zu NamWahPai kam:
Schon seit Kindheit faszinierten mich die Kampfkünste und ich versäumte keine der populären Sendungen über große Kämpfer. Im alter von 6 Jahren entschloss ich mich dann, mit Judo in Regensburg anzufangen. Meine Freunde spielten alle Fußball im Verein und nannten mich Kung Fu Kid. Diese Kampfkunst war jedoch damals noch völlig unbekannt und man kannte nur die Filme um Bruce Lee.
Nach 8 Jahren kontinuierlichem Training bis zum 1. Kyu sehnte ich mich nach etwas Neuem. Nicht das mir Judo nicht mehr Spaß gemacht hätte, aber irgendwie war die Luft draußen. Auf meiner suche lernte ich viele Kampfschulen kennen – überzeugen konnte mich jedoch nichts – bis ich durch Zufall zu Sifu Andy Jobst kam und Nam Wah Pai Kung Fu kennen lernte. Zunächst hielt ich nicht viel von Kung Fu, da ich bisher nur weiche Stiele und Tänze sah, die ich als realistische Selbstverteidigung für vollkommen ungeeignet hielt. Bei Nam Wah Pai war es jedoch völlig anders. Keine Träumer, sondern Leute, die mit beiden Beinen im Leben standen. Zentraler Punkt war die Verteidigung und alles off limts. Genau was ich gesucht hatte. Der Anschluss war gleich gefunden und ich konnte nicht mehr stoppen. Jetzt sind es 32 Jahre, denen ich Nam Wah Pai treu geblieben bin. Sicherlich, ich hatte mich auch bei anderen Schulen umgesehen und muss rückblickend auch sagen, dass es gut war. Wie könnte ich sonst ein Urteil abgeben?
Ich empfehle auch allen, die Augen offen zu halten, um seinen Horizont zu erweitern, erst dann weiß man, ob man für sich das richtige gefunden hat. Weiter in meinem Werdegang sei anzufügen, dass ich 1991 den ersten schwarzen Gürtel abgelegt hatte – bei Großmeister Yap, der damals nach Deutschland gereist war. Mein ursprüngliches Ziel, die ernsthafte Selbstverteidigung ließ ich jedoch nie aus den Augen; im Gegenteil, es wurde mein primäres Kung Fu Ziel. 1993 eröffnete ich meine eigene Schule in Bernhardswald. Mit viel Enthusiasmus, dem Rückhalt meiner Familie und dem Vertrauen, das mir meine Schüler entgegenbringen genieße ich heute wie damals meinen Entschluss.
Sicherlich wird jeder fragen, ob es nicht nach einiger Zeit, eintönig wird – klare Antwort: Nein. Es geht hier nicht nur um Kicks und Formen vielmehr zeichnet Nam Wah Pai Kung Fu das Chi Kung aus, das Wohl in dieser Form Einzigartig sein dürfte! Die Fähigkeit mehr aus seinem Körper zu holen!
Besondere Highlights waren für mich die erfolgreiche Teilnahme meiner Schüler an Deutschen-, Europa- und Weltmeisterschaften.
Gans besonders freute mich der 3. Platz meines Schülers Christian Sauerer auf der Weltmeisterschaft in Singapur 2006 und natürlich der 1. Platz meiner Tochter Elena Sonnberger und der 2. Platz meiner Tochter Alishia Sonnberger auf der Weltmeisterschaft in Ulm.“