Elke Heinz

eit mittlerweile schon 18 Jahren betreibe ich aktiv NamWahPai Kung Fu. Mein Weg zum Kampfsport begann im November 1994. Im Uquan in Bruckdorf bot Shifu Andy einen Selbstverteidigungskurs an. Nach längerem Überlegen entschloss ich mich daran teilzunehmen. Dass ich dabei den Kampfsport für mich entdecken würde, hatte ich damals noch nicht vermutet, schließlich hatte ich bis dato nichts damit zu tun.

Der Selbstverteidigungskurs hat mir und den anderen Teilnehmern so viel Spaß gemacht, dass der Kurs zu einem vierzehntägigen Angebot ausgedehnt wurde. Mich hatte der Kung Fu Virus allerdings so richtig gepackt, so dass ich schon bald regelmäßig in das Training von Shifu Andy gegangen bin und seitdem dort trainiere. Obwohl ich damals schon 37 Jahre alt und damit nicht mehr die Jüngste war, habe ich 2007 die Prüfung zum Schwarzgurt und, nach Bestätigung des Schwarzgurtes 2008, die Prüfung zum zweiten Dan im Dezember 2011 bestanden. Jeder findet seinen Platz im Kung Fu und man kann alles erreichen, wenn man trainiert und an sich glaubt. Für mich ist Kung Fu ein großer und wichtiger Teil meines Lebens. Ich kann mir mein Leben mittlerweile weder ohne die körperliche Betätigung, noch ohne die Gemeinschaft vorstellen. Die Kung Fu Gemeinschaft ist mehr als ein paar Menschen, die gemeinsam einen Sport ausüben, es ist eine große Familie. Für mich vor allem auch deswegen, weil ich auch meine Kinder mit meiner Kung Fu Begeisterung anstecken konnte. Alle drei haben bei Shifu Andy erst das Kinder- und später das Erwachsenentraining besucht und meine beiden Söhne sind mittlerweile ebenfalls Meister (1. und 2. Dan). Ich sehe es als tolle Möglichkeit für Kinder sich sportlich zu betätigen, gleichzeitig aber auch wichtige Dinge für das Leben zu lernen.

Neben dem normalen Training habe ich immer versucht mich weiterzubilden. Ich habe verschiedene Seminare besucht, um mehr über den Umgang mit Spezialwaffen, wie Gun, Schwert und Doppelsäbel zu lernen. Ebenso versuche ich Shifu Andy bei seinem Engagement im TKV zu unterstützen und habe daher einen Schiedsrichterlehrgang besucht. Dabei stand das Formenlaufen im Vordergrund. Für mich war es entscheidend zu wissen, auf was es bei den Turnieren ankommt, um so anderen Schülern beim Erlernen von Formen helfen zu können, war aber auch schon als Schiedsrichter eingesetzt.

Ein weiterer Teilbereich des Kung Fu ist der Löwentanz. Es ist ein wichtiger Teil der chinesischen Kultur. Wann immer ein bedeutendes Ereignis stattfindet, seien es nun Hochzeiten, Neujahrsfeiern, Firmengründungen etc. tritt ein Löwe auf, um den Beteiligten Glück zu bringen. Im Mai 2008 habe ich zusammen mit Shifu Andy und meinem Sohn Jürgen ein Löwen- und Drachentanzseminar bei Shifu Frank Greinacher in Gevelsberg besucht, um mehr darüber zu erfahren. Es hat uns fasziniert und begeistert und so  beschlossen wir auch in Bruckdorf eine Löwentanzgruppe zu gründen, deren Leitung ich übernommen habe. Mittlerweile gehören zu unserem Repertoire zwei große und zwei kleine Löwen. Wir haben schon an zwei Meisterschaften teilgenommen und sind bei einigen Hochzeiten und anderen Festen aufgetreten. Shifu Greinacher steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite, wofür wir ihm sehr dankbar sind.

Ich würde mich freuen, wenn ich die oder den eine/n oder andere/n inspirieren könnte, das Uquan mal zu besuchen. Wir freuen uns immer über neue Gesichter, sei es nun im Kung Fu Training oder beim Löwentanz. In unserer Gemeinschaft ist für jeden Platz, jung oder alt, männlich oder weiblich.