Kampfsportliche Höchstleistungen bei familiärer Stimmung in Sinzing

NamWahPai Kung Fu, einer der größten Kung Fu Verbände Deutschlands, gegründet vor 36 Jahren unter DaShifu Andy Jobst, hatte am 26.10.2019 unter der Schirmherrschaft des TKV (Traditioneller Kung Fu Verband) zur deutschen Meisterschaft nach Sinzing geladen. Teilnehmer waren aus ganz Deutschland angereist, um bei diesem Event dabei zu sein.

Mit einer gekonnten kulturellen Symbiose von Bayernhymne und traditionellen chinesischen Löwentanz wurde

das Turnier offiziell eröffnet. Alexander Sonnberger machte in seiner Ansprache zum Turnierauftakt deutlich, wie wichtig der ehrenamtliche Einsatz für den Sport ist: „Ohne die vielen helfenden Hände wäre so ein Turnier gar nicht möglich.“ Antonio Sierra Gomez,

Vorsitzender des TKV, erinnerte in seiner Rede daran, dass Kung Fu viel mehr ist, als ein Sport. Es ist eine Lebenseinstellung, die dazu auffordert, sich jeden Tag anzustrengen und das Beste aus sich herauszuholen. Und genau dafür waren die Kung Fu Kämpfer dann auch bereit.

Zunächst ging es los mit den Formenläufen, bei denen die Kung Fu Kämpfer ihre Fertigkeiten in einer

Art „Schattenboxen“ nach einer vorgegebenen Choreografie präsentieren. Schon die Kleinsten, die jüngste Teilnehmerin ist gerade 5 Jahre alt geworden, konnten zeigen, dass sie sich schwierige Bewegungsabfolgen merken und vor Publikum präsentieren können. Voller Stolz wurden dann die Pokale entgegengenommen.

Aber nicht nur Kinder zeigten tolle Darbietungen, auch die Erwachsenen stellten ihr Können unter Beweis. Manches mal hatte man den Eindruck, dass dort tatsächlich ein Gegner stehen muss, auch wenn er für den Zuschauer nicht sichtbar war. Mit Händen und Füßen, aber auch Waffen, wie zum Beispiel dem Langstock, Kurzmesser oder Schwertern wurden imaginäre Gegner eindrucksvoll zur Strecke gebracht.

Nach Abschluss der Formenläufe und einer kurzen Mittagspause ging es weiter mit der NamWahPai spezifischen Kategorie „Bruchtest“. Dabei zeigen die Teilnehmer die Stärke ihres Körpers, aber auch der Willenskraft. Besonders eindrucksvoll war die Darbietung von Alexander Sonnberger, der zunächst ein Auto über seinen Oberkörper fahren ließ, um dann noch eine Betonplatte auf seinem Rücken zerschlagen zu lassen, mit einem Speer am Hals. Es wurden noch viele weitere eindrucksvolle Darbietungen der inneren Kraft des Kung Fu gezeigt, dabei wurden Ziegelsteine, Kokosnüsse und Baseballschläger, zerschlagen oder zertreten. Die Zuschauer waren begeistert und fasziniert von den Fähigkeiten des menschlichen Körpers.

Danach hieß es ab in die Schutzausrüstung und rauf auf die Kampffläche. Der Leichtkontakt der

Kinder und Jugendlichen riss die meisten Zuschauer von ihren Sitzplätzen. Es wurde angefeuert, motiviert und manchmal auch ein bisschen getröstet. Die Kinder und Jugendlichen gaben ihr Bestes und zeigten in fairen und kameradschaftlichen Kämpfen ihr Können.

In einer kurzen Unterbrechung der Leichtkontaktkämpfe wurden die Sieger der Formenläufe in den höchsten Kategorien mit über 6 Jahren Erfahrung auf die Kampffläche gebeten, um für den Titel des Grand Champion anzutreten. Die sechs Teilnehmer zeigten eindrucksvoll ihr Können. Julia von Sommoggy, Schulleiterin und Trainerin von NamWahPai Neutraubling, konnte mit ihrer Form Gong Li Quan die Kampfrichter überzeugen und den riesigen Pokal mit nach Hause nehmen.

 

Nach ein paar Fotos der Grand Champions und vielen Glückwünschen, ging es auch schon weiter mit dem Leichtkontakt der Kinder und der Vollkontakt der Erwachsenen wurde gestartet. In eindrucksvollen Kämpfen ging es beim Vollkontakt schon etwas mehr zur Sache und das ein oder andere Mal war neben den Anfeuerungsrufen auch ein beeindrucktes Raunen in der Sinzinger Sporthalle zu hören.

Krönender Abschluss des Tages war der semiprofessional Fight zwischen Andreas Hartinger von NamWahPai Bruckdorf und Sebastian Mehler von Weng Chun Kung Fu Gerlingen. Die beiden lieferten sich einen harten Kampf mit faszinierenden Techniken. So befreite sich Hartinger beispielsweise mit einem Überschlag aus der Umklammerung seines Kontrahenten, was das Publikum mit tosendem Applaus belohnte. Unter großem Jubel konnte der Lokalmatador den Kampf letztendlich für sich entscheiden.

Unter den Klängen von Queen „We are the champions“ wurden dann die Pokale an die ruhmreichen Kämpfer des Leicht- und Vollkontakt verliehen. Der Aufforderung von Alexander Sonnberger „Und jetzt wird gefeiert“ kamen viele nur zu gerne nach. Die durchweg freundschaftliche Atmosphäre wurde von allen Teilnehmern gelobt und viele machten sich später auf die Heimreise mit den Worten: „Nächstes Jahr kommen wir wieder! Auf jeden Fall!“

Vielen Dank an all die unermüdlichen Helfer, die dieses Turnier überhaupt erst möglich gemacht haben. Nur wenn wir zusammenhalten und uns gegenseitig helfen, können wir so ein großartiges Turnier auf die Beine stellen!

Danke auch an unsere Sponsoren und den Spendenpaten der Physiotherapiepraxis Duffe.